Die MFB stellt in ihrem Newsletter jeweils eine Berner Band vor und stellt ihr 5 Fragen in der Rubrik Wie brummt Bärn?
Diesen Monat ist es die Band willibald, die mit „Le roi est mort“ den MFB-Award für das Album of the Year 2020 gewonnen haben. Inzwischen haben sie einen neuen Drummer und verraten uns, warum das Alpamare nicht die beste Akustik bietet und was ihre Musik mit Apfelstrudel gemeinsam hat.
1. Wer seid ihr und wie klingt eure Musik?
Wir sind an einem Punkt, wo wir uns genau diese Frage stellen, wer wir sind und gleichzeitig überlegen, wie wichtig das überhaupt ist, diese Frage beantworten zu können. Solange wir das machen, was für uns in dem Moment Sinn und Spass macht, ist es ja egal. Von aussen kommt aber immer wieder die Frage, wer seid ihr, was macht ihr für Musik, etc.
Was wir schon immer gerne gemacht haben und was wir immer noch gern machen, ist, dass wir mit Stimmungen spielen und mit Dynamiken. Das prägt wohl unseren Stil. Also was auch etwas mega Schönes ist, ist dass es immer noch so ist, dass nicht einfach eine Person alleine einen Song schreibt. Alle haben Freiheiten, ihren Beitrag zu geben, damit es einen guten Song ergibt. Also wir sind permanent in einem Austausch. Wir reden mindestens gleichviel, wie wir miteinander spielen. Wir reden viel. Also wir sagen oft, dass wir in so einer Rockband spielen. Uns war der emanzipierende, rollenaufbrechende, laute Aspekt schon auch wichtig. Wir wollen lärmig sein. Der Strudel war uns auch immer wichtig. Apfelstrudelrock mit Vanillesauce. Sturm und Drang. Bitz umestrudle. Wir machen Maelstrom Rock. Voilà. Die Frage ist, ob man das mit „h“ oder ohne schreibt. Es gibt eben beides. Mit „ae“ ist es die englische Variante. Wie wird das denn definiert, Malstrom? Urstrudel? Hm. Ah, es gibt einen Gezeitenstrom in den Lofoten. Also, wir können auch einfach sagen, das ist unsere Stilrichtung und Punkt. Wenn ihr nicht wisst, was das ist, ist das eure Sache. Also, gehen wir doch wieder zurück. Wir machen Malstrom-Musik. Vielleicht sollten wir mal ins Westside, dort in den Wasserpark. Als Firmenausflug. Oder ins Alpamare. Nein, mit so Sachen kannst du mich jagen. Ich hab immer heiss und kalt in so Hallenbädern. Das ist so doof. Und dann die Akustik, das hallt immer so.
2. Was ist euer aktuelles Projekt?
Wir sind unseren neuen Drummer am Einschaffen.
3. Wie klingt für euch Bern?
Uff. Ich habe keine Ahnung, wie Bern klingt. Ihr beide wart doch am Holligenfest? Also du bist doch voll in der Szene. willibald, wie klingt Bern? Reg mich nicht auf. Ah, Soukey. Kennt ihr Soukey? Also, wie klingt Bern? Nach Soukey. Ich finde es gut, so knappe Antworten. Bern klingt wie Soukey. Soukey klingt wie Bern. Oder Dings, willibald – Copper Beech. Bremgarten Friedhof. Das ist aber noch nicht aufgenommen. Egal. Ist doch glich.
4. Wo seht ihr Probleme in der Berner Musikszene?
Ja also im Vergleich mit anderen Deutschschweizer Städten, läuft recht viel. Also es ist überschaubar. Aber man wird auch von der eigenen Szene supported. Also jedes Wochenende kannst du irgendwo an ein Konzert. Im Rössli am Donnerstag oder Sonntag. Im ISC an einem Donnerstag oder Freitag. In der Cafete am Freitag oder Samstag. In der Bar Regula Dienstag oder Mittwoch.
5. Was braucht es für die Berner Musikszene, was wünscht ihr euch von der MFB?
Ja also wir nummten nochmals so einen Award.
Vielen Dank für eure Antworten, willibald! Mal schauen, ob es bald wieder mit einem MFB-Award klappt…