Schwab porträtiert im Auftrag der Musikförderung Bern die liebsten Neuerscheinungen straight outta Bern. Die Kategorie «Hype» ehrt das Langjährige, Brillante, Ausgefeilte und Vielgehörte, das den Berner Pop über die Kantonsgrenzen hinausträgt und im Feuilleton Wellen schlägt. Die Kategorie «Hope» gräbt in den Tiefen des Untergrunds und verstärkt, worüber noch geflüstert wird – Erstlinge, Fundstücke, Demos.
HYPE: Chris Karell – «Love & Acceptance»
Eigentlich schon im März erschienen, ist uns das Album des englischsprachigen Künstlers Chris Karell – bis heute – unterm Radar durchgeschlittert. Und das, obwohl sich der Yungspund auf seinem Promobild wie Kendrick L. vor eine rote Ziegelmauer stellt, auch musikalisch wenig provinzielle Bescheidenheit durchblicken lässt und an der m4music-Demotape-Klinik bereits dick abgeräumt hat … Shame on us. «Love & Acceptance» ist ein überwältigend stilsicheres, weltgewandtes und auf amerikanisch Zeitgeist produziertes Werk geworden, mit Rhythmus und Blues und Auto und Tune – es wird ihm Liebe bringen und Akzeptanz.
HOPE: Juno Boys – «Ma Im Chopf»
Ebenfalls ein März-Nachtrag, ebenfalls irgendwie Rap – und doch ganz anders. Die Juno Boys liefern mit «Ma Im Chopf» einen kleinen Untergrundhit ab, der, unzimperlich auf depressiv getextet und im Lobotomie-Flow getaktet, die Atzendisko zurückbringt, dass man sich die mitgrölende Schar an der Piratenbar sofort vorstellen kann. Eine hübsch-verfängliche Hook gibts obendrein und die Gewissheit, dass Bern mal wieder eine solid asoziale Rap-Band am Start hat. Ein ganzes Album komme bald – wir sind gespannt.
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